319 dE/E Teleskop
In der modernen Schwerionen-Kernphysik werden an Beschleunigern häufig Streuversuche durchgeführt, bei denen die Winkelabhängigkeit der Reaktionsprodukte von Kernreaktionen gemessen wird.
Beispiel: 24Mg(,`)12C+12C mit folgenden elektrisch geladenen Reaktionsprodukten: Mg, Na, Ne, F, O, N, C, B, Be, Li, He, H,....
Um die verschiedenen Ionen nach ihrer Kernladungszahl und ihrer Masse zu trennen, kann man ihren spezifischen Energieverlust dE/(rdx) in Materie als Funktion ihrer Energie E untersuchen, indem man dE z.B. in einer Ionisationskammer und die Restenergie Erest mit einem Oberflächensperrschichtdetektor (Surface Barrier Detector) bestimmt. Nach der Bethe-Bloch-Gleichung ergeben sich für die verschiedenen Reaktionsprodukte mit unterschiedlichen Massen charakteristische hyperbel ähnliche Kurven zur Identifizierung.
Ziel dieses Versuches ist es, die Funktionsweise, die verschiedenen Betriebsbedingungen und Betriebsparameter eines Ionisationskammerteleskopes kennenzulernen und sich mit der Handhabung dieses etwas komplexeren Detektors vertraut zu machen. Dazu gehört es, die zugehörige Gaskontrollapparatur zu bedienen, die Betriebsparameter einer Gitterionisationskammer einzustellen und die elektronische Verarbeitung der Messsignale vorzunehmen und auch während der Messung oszillographisch zu überwachen. Außerdem werden zum Verständnis der optimalen Betriebsdaten der Ionisationskammer die Elektronendriftzeiten und deren Streuung als Funktion der Gitterspannung gemessen.